Joe Völker, hauptberuflich am Nationaltheater Mannheim
tätig, schreibt die anspruchsvollen Arrangements selbst. Hier bleibt er
ziemlich nahe beim Original. Sein vier- bis sechstimmiger Chor befolgte
exakt seinen Anweisungen, artikulierte sauber englische und deutsche
Texte – und zwar ohne Vorlagen.
So individuell und extravagant alle Sängerinnen und Sänger
gekleidet waren, so leidenschaftlich trug jede(r) Einzelne zum
vollendeten Ganzen bei. Die Band ließ dem Chor den nötigen Raum und
rundete den perfekten Rockgenuss ab. In Ermangelung eines Synthesizers
(ein Musikinstrument, das auf elektronischem Wege per Klangsynthese Töne
erzeugt) ersetzte diesen der Chor durch rhythmisches Händeklatschen und
die benötigte Begleitmusik im Song „You’re The Voice“ von John Farnham.
Die Faszination sprang auf das Publikum über, alle waren in Bewegung,
jubelten und tanzten, um sich dann träumerisch dem gefühlvollen „Nothing
Else Matters“ von Metallica hinzugeben. Die Begeisterung entlud sich in
einem Riesenapplaus.
Vor der Pause gab es noch ein „Queen-Medley – Radio Gaga“.
Im zweiten Teil ging es sodann mit Queens „Bohemian Rhapsody“ weiter.
Zwischendurch gab Völker immer wieder kleine Anekdoten zum Beste. Ein
Beispiel: wenn man sich in einem Musikgeschäft für ein Instrument
interessiert, gibt es dort schwarze Listen, auf denen stehen Stücke, die
man nicht zur Probe auf den Ausstellungsstücken spielen darf. Beim
Piano sei es der „Flohwalzer“ und „Für Elise“ und bei der Gitarre „Smoke
On The Water“ von Deep Purple. Letzteres wurde sofort voluminös und
enthusiastisch umgesetzt. Das erzeugte Groove-Stimmung und brachte die
Halle zum Toben. Während dieser Interpretation trat jedes Bandmitglied
auf seinem Instrument mit einem minutenlangen brillanten Solo hervor.
Der lautstarke, von Applaus gekrönte Wunsch nach Zugaben wurde mehrmals
gewährt.
Als Abschluss gab es für den Nachhauseweg oder für die
sich anschließende After-Show-Party einen gefühlvollen, die
energiegeladene Atmosphäre besänftigenden Song, nämlich „Tears In
Heaven“ von Eric Clapton. Ein Rockgenuss der Extraklasse ging damit zu
Ende.